Auch im Sommer 2013 war das ubuntu-Team mit Freunden wieder im SOS-Kinderdorf Feriencamp am Caldonazzo See. Das Motto des diesjährigen Sommer-Workshops war: „Wings to fly“.
Szene 1
Wir – das ubuntu-Team und Freunde - haben uns in der Holzwerkstatt am Caldonazzo See eingerichtet und alles Nötige für Basteln und Gestalten vorbereitet. Wir warten nur noch darauf, dass die Kinder kommen. Und siehe da, sie kommen wie gerufen - voller Begeisterung, Neugier und großen Erwartungen. Es sind Kinder aus verschiedenen Nationen mit ihren BetreuerInnen, die fragen: „Können wir Flugzeuge bauen?“ Und wir laden sie mit einem freudigen „Ja!“ ein.
Szene 2
Es sind ca. sieben Arbeits-Schritte, die es zum Herstellen der Flugzeuge braucht. Wir kommen ins Gespräch mit den Kindern und jedes Kind entscheidet selbst welches der Flugzeugmodelle es bauen möchte. Es gibt einen „Double“-Decker und ein Segelflugzeug. Nachdem sich jedes Kind entschieden hat, werden die Teile zusammengestellt. Dann sucht sich das Kind einen passenden Platz und schleift, mit Unterstützung von dem Team, die Ecken und Kanten jedes Holzteiles. Schon von da an beweisen die Kinder ihre Geduld und ihre Begeisterung für die Gestaltung von Dingen. Nach dem Schleifen - um Verletzungen mit scharfen Ecken zu vermeiden - gehen die Kinder zur Bohrmaschine. Da werden die Teile gebohrt, um das Zusammenschrauben zu erleichtern. Das Arbeiten mit den Kindern ist an dieser Stelle sehr spannend. Es geht um eine hoch riskante Angelegenheit. Trotzdem hat jedes Kind den Hebel der Bohrmaschine mitgehalten und mitgedreht. Die Freude ist jedes Mal groß wenn jedes Teil des Flugobjektes durchbohrt worden ist. Die Kinder sagen: „Ich bin fertig mit dem vierten Schritt.“ Wir freuen uns jedes Mal mit, denn sie haben es wirklich selbst gemacht. Wir haben die Kinder nur begleitet und unterstützt. Sie haben jeweils selbst entschieden, welches Flugzeug sie bauen wollen, sind die Schritte des Entstehens selbst gegangen und alles selber erlebt.
Hier wird die Lebendigkeit von ubuntu-Werten wie Begleitung, Achtsamkeit, Vertrauen, Verantwortung, Freundschaft und Freiheit sehr klar. Wo diese Werte mit Kindern gemeinsam gelebt werden, entstehen „wings to fly“.
Szene 3
Nach dem Bohren geht es nun um das Zusammenzustellen des Flugzeugs, das zum ersten Mal richtig Gestalt annimmt. Die Kinder sehen nun das Endprodukt, aber es ist noch nicht fertig: Es wird zusammengeleimt und geschraubt, damit es stabil wird. Ein Flugzeug mit Körper, Motor, Propeller, Hecht, Reifen und Flügel. Die Freude ist groß und die Kinder probieren schon jetzt mit ihrem eigenen Flugzeug zu fliegen! Der nächste Schritt ist das Bemalen und Beschriften. Hier lassen die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf. Es entstehen viele schöne und „echte Flugzeuge“ – einem Kunstwerk ähnlich. Viele Erwachsene lassen sich inspirieren und machen sich selbst daran, ihr eigenes Flugzeug zu bauen – Schritt für Schritt. Es entstehen unzählige, verschiedene Flugzeuge, die allesamt unterschiedliche Bedeutungen haben. Auf Holzstäben in der Sonne aufgestellt, lassen die Kinder ihre Flugobjekte trocknen. Jede Sonnenstunde lässt sie noch schöner strahlen! Nachdem die Flugzeuge fertig sind, kommen die Kinder und Erwachsenen zusammen und fertigen gemeinsam ein riesiges Flugzeug und einen Flughafen-Tower.
Szene 4
Der Tower ist aufgestellt, die Landebahn ausgewiesen und in einem choreographischen Ablauf nehmen die Kinder „ihren Flug“ zu unterschiedlichen Destinationen auf.Die Präsentation ist ein eindrucksvolles Beweisstück von ubuntu als vieldimensionalen Lebenswert: Unterhaltung, Gemeinschaft, Freude, Freiheit, Spaß, Miteinander und Respekt. Es dauert nicht lange und sie kommen zurück - in einem großen Geschwader mit dem gemeinsam gebauten, großen Flugzeug an der Spitze. Sie landen eines nach dem anderen in Caldonazzo. Ein Kind fasst es ganz richtig zusammen: In Caldonazzo bauen wir „wings to fly“.
Es war ein großartiges Ferien-Projekt in Caldonazzo 2013: ubuntu!
Wir bedanken uns bei allen die mitgewirkt und unterstützt haben.
Danke an:
Team: Charly Karl Felder, Evelyn Fröhlich, Irene Hickl, Michi Dernier, Mohamad El Houssaini , Petra, Sophie und Fabian Egger-Hantinger, Waltraud Gaugl-Anyanwu, Werner Dernier
Danke an Caldonazzo:
Frau Dr. Carmen Eberle und Team
Foto: W. Anyanwu