Caldonazzo 2012

Review zu "Meine Maske - mein Gesicht"

August 2012: ubuntu Freunde und Unterstützerinnen sind für eine Woche im SOS-Kinderdorf Feriendorf Caldonazzo mit dem Projekt „Meine Maske – mein Gesicht“ zum ubuntu Jahresthema „Wege zum Glück“ zu Gast.
 

Gestaltung von Lebenswegen

Es ist immer großartig und schön mitzuerleben wie Kinder, junge Menschen und Erwachsene mit Freude an der Gestaltung ihrer Lebenswirklichkeit arbeiten. Die Gestaltung einer Gesichtsmaske ist der Gestaltung des Lebensweges ähnlich. Täglich tragen wir unser Gesicht überall mit wo wir sind. Nur mit Hilfe eines Spiegels oder durch das Wohlwollen eines Mitmenschen können wir unser Gesicht „sehen“. Unser Alltag und unsere Bemühungen sind darauf gerichtet Freude sowohl im Jetzt als auch in der Zukunft zu haben. Individuell und gemeinsam gestalten wir die Erwartungen und die Herausforderungen im Leben. Wir bedienen uns unterschiedlicher Materialien  und Gegenständen. Eines davon sind Farben.
 

 

Können Masken lächeln?

„In den Farben liegt die Freude“ und in gestalterischer Freiheit verbinden sich die Farben und die Freude und erzeugen noch mehr Freude. Das  Herz fühlt und das Gesicht gibt dem Gefühlten Ausdruck. Beim „Ubuntu in Caldo 2012“ ist es uns ein Anliegen diesen Zusammenhang sichtbar zu machen.  Denn ein Lächeln auf dem Gesicht eines Mitmenschen bedeutet viel. Es könnte für jemand anderen Leben bedeuten. Ein Glücksmoment  kann durch Erinnerung festgehalten werden. Mit einem Maskenabdruck kann ein Lächeln im Gesicht verewigt werden.  Das  ist sicher auch der Grund warum ein Kind fragt ob Masken lächeln Können? „Von sich alleine,  nein. Nur wenn du lächelst, lächelt die Maske auch“, bekommt das Kind als Antwort. Und wirklich: Das Kind lächelt  und ihre Maske auch.  Ihre Freude und ihr Glücksgefühl sind einfach groß.

 

Wir machen die Masken

Zuvor haben wir Gipsbänder geschnitten, Tische zum Darauf-Liegen vorbereitet, Wasser und Vaseline bereitgestellt.  Das Kind nimmt Platz und wir machen uns daran seinen Gesichtsabdruck zu formen. Zuerst cremen wir sorgfältig das Gesicht mit Vaseline ein um den Abdruck nachher leichter abnehmen zu können. Die Haare werden dabei zurück gebunden. Geschnittene Gipsbinden werden nass gemacht und nach Gesichtsform gelegt und gestylt. Je nach Wunsch, werden die Augen, Nase oder Mund offen gelassen oder zugemacht. In weniger als zwölf Minuten ist die Maske fertiggestellt. Ganz langsam wird sie abgenommen und in die Sonne gelegt. Dem Kind macht es nichts aus, dass das Gesicht weiß von dem Gipswasser ist. Es  macht ihr Spaß und wir helfen alle mit, es wieder abzuwaschen. Die vielen BetreuerInnen die mit dabei sind unterstützen auch sehr.  Nach dieser ersten Maske von dem mutigen starken Mädchen  sind auf einmal Viele gekommen die uns vertrauen. Die Anfangsskepsis und Barrieren sind mit diesem ersten Beispiel gebrochen.  Es kommen sehr viele Kinder und älteren Menschen von denen manche eigene Maskenwünsch entwerfen und ganz „busy“ und begeistert arbeiten wir gemeinsam mit ihnen angefangen von dem Jüngsten (ca. 3 Jahre) bis zum ältesten (ca. 50 Jahre).

 

Sich  selbst Gestalten

Über hundert Gipsmasken liegen in der Sonne, alle weiß. Nur sehr wenige Kinder mit unverwechselbar markanten Gesichtszügen können ihre Maske erkennen. Es ist sehr schwierig in dieser Eintönigkeit den  eigenen Gesichtsabdruck wieder zu finden. So  müssen wir die Masken umdrehen (in jeder Maske ist der dazugehörige Name eingeschrieben)  um die Besitzerin oder den Besitzer zu erfahren. Nun ist es so weit mit der Kraft und dem Zauber der Farben die eigene Maske zu verzaubern. Mit Lust, Begeisterung, Kreativität, Spiel  und Achtsamkeit bemalt  jedes Kind seinen oder ihren Gesichtsabdruck mit unterschiedlichen Farbenkombinationen nach Wahl. Sie bewundern sowohl  sich selbst und ihre Freunden als auch die Ergebnisse ihrer Arbeit. Es entsteht eine märchenhafte Landschaft voller schöner und künstlerisch ausgezeichneter Kunststücke.
 

 

Die Präsentation

Auf Holzstäben fixiert und vor der Jurte platziert versammeln sich die Kinder, ihre Freunde und Freudinnen, Betreuer und Betreuerinnen und viel Interessierte bei der Abschluss Präsentation. Mit Musikbegleitung von einer Jugendgruppe begegnen sich viele Menschen wieder einmal rund um ubuntu  in Wertschätzung und Anerkennung des kreativen Könnens  von Kindern und jungen Menschen.

 

Erkenntnis

„Du wirst nur mit der Tat erfasst, mit Händen nur erhellt, ein jeder Sinn ist nur ein Gast und sehnt sich aus der Welt“ (Rainer Maria Rilke)

In der Eintönigkeit der über hundert Gesichtsmasken ist es sehr schwierig den eigenen Gesichtsabdruck zu erkennen. Nach der Gestaltung mit Farben und Dekorationsgegenständen erkennt sich jedes Kind sofort. Das zeigt, dass wir uns an dem was aus uns kommt am leichtesten erkennen. An dem was wir aus uns selbst machen und was aus den diversen Unterstützungen und Begleitung, die wir täglich erfahren und erleben dürfen, erkennen wir uns.

 

Wir bedanken uns bei allen die mitgewirkt und unterstützt haben.

 
Caldonazzo:

Alexander Gabriel; Carmen Eberle, Hans-Jörg Manzl, Fruet Margherita

ubuntu-Team:

Gabi Schatz; Evelyn Fröhlich; Patricia Mungenast; Waltraud Gaugl-Anyanwu; Werner Dernier; MC-Dernier; Himmet Dogan

Foto: W. Anyanwu

 

Kontakt

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte:

Dr. Walter Waltz Anyanwu
walter.anyanwu@sos-kd.org
+43 512 3316 5704