Hermann-Gmeiner-Preisträgerin 2012

Rama Karki aus Nepal

Als Rama Karki den renommierten Hermann-Gmeiner-Preis bei der Generalversammlung 2012 von SOS-Kinderdorf International in Innsbruck entgegennahm, so tat sie dies im Namen aller Kinder, die mit physischen Behinderungen leben müssen. In ihren Augen sind sie alle die Gewinner.

Frau Karki weiß aus erster Hand über jene Herausforderungen. Sie wurde vor 33 Jahren in einem einfachen ländlichen Dorf in Nepal mit Klumpfüßen geboren. Zu dieser Zeit hatten Frauen dort sehr wenig Rechte, und ihre Zukunft sah nicht gut aus. Im Alter von fünf Jahren wendete sich jedoch ihr Schicksal für immer, als ein Sozialarbeiter sie ins SOS-Kinderdorf Jorpati brachte. Heute ist sie dort Dorfkrankenschwester und Beraterin.

Auf ihrem Weg erbrachte Frau Karki hervorragende Leistungen sowohl  im akademischen als auch im praktischen Bereich. Einem Diplom und dem Bachelorabschluss in der Krankenpflege folgte später der Master in Klinischer Psychologie.  Frau Karki startete mit ihrer Karriere als Krankenschwester in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, kehrte aber 2003 ins SOS-Kinderdorf Jorpati zurück, wo sie zu Personalkrankenschwester ernannt wurde. Eines ihrer weiteren persönlichen Ziele ist die Erreichung eines Abschlusses als PhD.

Das SOS-Kinderdorf Jorparti wurde insbesondere für Kinder mit physischen Behinderungen errichtet. Frau Karki ist nicht nur an den Dorfaktivitäten beteiligt, sondern tritt auch für Menschen mit physischen Behinderungen in der breiteren Gesellschaft ein. Sie ist Gründungs- und Exekutivmitglied der nichtstaatlichen Organisation „Growing Holistic Approaches for Rehabilitation“, die in Nepal viel Zuspruch erhalten hat.

Als Frau Karki erfuhr, dass sie die Gewinnerin des Hermann-Gmeiner-Preises sei, weinte sie Freudentränen. Für sie ist dies eine Gelegenheit, Kinder mit physischen Behinderungen zu motivieren, ihre Träume zu leben:"Seid immer optimistisch. Der beste Teil der Welt wartet auf euch. Auf der Welt ist Platz genug für euch alle, mit all euren Talenten. Ihr müsst nur aufrichtig und hart arbeiten."